Klangraum Afghanistan, Indien und Iran

 

14.09.2008
Klangraum Afghanistan, Indien und Iran
Am 27. April 2008 veranstaltete der afghanische Kulturverein mit zwei anderen Vereinen ein Konzert zum Jahr des interkulturellen Dialoges.

Das Jahr 2008 erhielt von der europäischen Kommission den Schwerpunkt des interkulturellen Dialoges. Es soll Liebe und Toleranz als Basis menschlichen Zusammenseins, trotz unterschiedlicher Kultur und Religion für alle Menschen beispielgebend sein.

Aus diesem Anlass veranstaltete der afghanische Kulturverein mit zwei anderen. Kulturvereinen am 27. April in dem eleganten Akzenttheater ein Konzert. Die Wurzeln der arischen Sprachen Europas und daher der Kultur liegen in Zentralasien. Deshalb wurden die unmittelbaren Nachbarn Afghanistan, Indien und Iran ausgewählt, um das Gemeinsame zu zeigen und dadurch auch auf die Absurdität politischer Grenzen hin zu weisen. Diese Länder umfassen viele Völker mit unterschiedlichen Sprachen, die sich über die Jahrtausende durch Handel und Austausch von Ideen und Kultur gegenseitig beeinflussten, was man heute als interkulturellen Dialog bezeichnen würde. Es entwickelte sich viel Gemeinsames, wobei die oftmalige Verschiebung der Grenzen über die Jahrhunderte viel dazu beigetragen hat.

In der Musik sind es vor allem die auf poetischen Texte die keine Grenzen zulassen. Sie basieren auf göttlichen, mystischen, aber auch profanen Inhalten und waren schon in der vedischen und später zoroastrischen, bis in die islamische Kultur wichtiger Teil des täglichen Lebens. Vor allem der Sufismus, der Liebe und Toleranz zum Inhalt hat, fand in Indien in der Zeit der Mogulen starken Eingang in die Musik und ist auch heute ein wichtiges Element der Musik dieser Länder.

Die Musiker des indischen Spitzenensemble Aasmaan aus Kalkutta haben mit dem aufsteigenden Stern der afghanischen und persischen Musik Zohreh Jooya, dem persischen Meister auf der Kamancheh Athar Torabi und dem afghanischen Virtuosen auf dem Robab Sobeir Bachtiar diesen schönen Abend zusammengestellt. In einigen indischen Liedern wurden die Inhalte durch den Tanz aus Südindien von Radha Anjali auf subtile Weise auch optisch transportiert.
Er war spannend und hatte wunderbare Passagen, die unvergesslich bleiben. Ein Instrumentalstück einer besonderen Klasse war der musikalische Dialog der afghanischen, indischen und persischen Saiteninstrumente Robab, Sarangi und Kamancheh. Ein Highlight des Abends war ein Lied mit den Worten von Molana Rumi sehr einfühlsam und kunstvoll von Zohreh Jooya gesungen, welches den Menschen in Erinnerung ruft, dass sie alle gleich sind, ganz gleich was sie sind und von woher sie kommen.

Es war ein sehr kultiviertes Publikum, auch sehr viele Europäer und Perser. Wir können stolz darauf sein unsere afghanische Kultur so gut vertreten zu sehen. Es war eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Kulturvereinen:„Förderung traditioneller afghanischer und persischer Musik“ und „Global Culture Connection“.

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