Wer ist Herr Ghousuddin Mir

Herr Mir Ghousuddin ist in Kabul geboren und hat dort die allgemeine Schulpflicht absolviert.
Anschließend studierte er Logistik an der Militärakademie in Kabul.
Aufgrund des herrschenden Bürgerkrieges musste er 1993 aus Afghanistan flüchten. Durch die Empfehlung, Koordination und Unterstützung von Herrn Prof. Hermacora (ehem. ÖVP Politiker) gelang Herr Mir nach Österreich. Trotz Sprachbarriere, integrierte sich der heutige Obmann und baute sich in seiner neuen Heimat eine Existenz auf.

Aufgrund der an der eigenen Person erfahrenen Schwierigkeiten einer Flucht, nämlich sich traumatisiert, alleine und ohne Sprachkenntnisse in einem fremden Land wiederzufinden, fühlte sich Herr Mir verpflichtet anderen Asylwerbern aus Afghanistan beratend und unterstützend zur Seite zu stehen. Schließlich gründete er 1995 den ersten afghanischen Kulturverein in Wien.

Bildung und Integration:
Um die Bildung der afghanischen Kinder und Jugendlichen zu fördern, organisierte Herr Mir
Deutsch-, Englisch-, Muttersprach- und Mathenachhilfkurse. Aufgrund seiner Bemühungen werden auch Muttersprachkurse in Dari als Fach an den Wiener Volksschulen angeboten.
„Fußball verbindet“, ist das Motto gewesen, dass Herrn Mir inspirierte integrative und internationale Fußballturniere für Jugendliche zu organisieren. Teilnehmen durfte jeder, egal welcher Herkunft, Religionszugehörigkeit oder politischer Meinung. Ziel war es Jugendlichen zu zeigen, dass sportlicher Wettkampf besser ist, als gegeneinander zu bekämpfen.
2017 wurde das erste Beratungszentrum für Flüchtlinge aus Afghanistan gegründet. Neben den Beratungen, auch Rechtsberatung, fanden auch Integrations-, Muttersprach-, sowie Deutschkurse verständlich in der eigenen Muttersprache statt.

Obwohl die finanziellen Mittel im Jahr 2018 für das Projekt gestrichen wurden, setzt Herr Mir die Kurse mit freiwilligen MitarbeiterInnen in geringerem Ausmaß fort.

Hilfestellung der AfghanInnen
Er hilft verstorbenen Afghanen durch Spendeneinsammlungen bei den Begräbniskosten und organisiert auf Wunsch der Familienangehörigen die Überführung des Sarges nach Afghanistan.
Er organisiert Übersetzer oder begleitet selbst afghanische Flüchtlinge, welche neu in Österreich sind und nicht Deutsch sprechen können bei Behördenwegen, Wohnungssuche und im Asylverfahren.

Er vermittelt auch oft in Familienangelegenheiten

Um die Hilfestellung für afghanische Flüchtlinge zu erweitern gründete er den Verein Solidarität mit afghanischen Flüchtlingen im Jahre 2000. Der Verein hat sich auf die Hilfestellung der
afghanischen Flüchtlinge in ganz Europa spezialisiert und nahm bereits an mehreren Konferenzen in Deutschland, Niederlanden Schweden ,Spanien, Belgien und in Griechenland teil.
Als Afghanen in Griechenland Schwierigkeiten mit den dortigen Polizisten hatten, reiste Herr Mir 2004 als Vermittler dorthin.
Als Anfang 2005 der damalige Hamburger Innenminister Herr Udo Nagel die Sicherheitslage in Afghanistan als sicher einstufte und Flüchtlingsfamilien zurückschickte, organisierte Herr Mir
Ghousuddin in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen eine große Demonstration in Hamburg.
Es wurden bisher vier Mal Antigewalt gegen Frauen Konferenzen gehalten – 2006 in Hamburg, 2011 in den Niederlanden, 2014 und 2017 in Österreich.

Humanitäre Hilfe in Afghanistan
Seit 2004 fliegt Herr Mir jährlich nach Kabul und unterstützt mit Hilfe von Spendengeldern afghanische Straßen- und Waisenkinder. Besonders nennenswert ist hierbei die Unterstützung bzw. Zusammenarbeit mit Salesianer DonBosco und Jugend eine Welt.
Im Jahre 2004 half Herr mir in Zusammenarbeit mit dem Friedensverein in Salzburg 48 Waisenkinder in Kabul.
Im Jahr 2012 konnte durch Spendengeldern neben der Unterstützung von armen Kindern, auch ein extra Klassenzimmer für eine überfüllte Schule gebaut werden. Davor mussten viele Kinder, aufgrund von Platzmangel, am Gang der Schule unterrichtet werden.
Im Jahre 2015 konnten wir Dank Spendengeldern einer überfüllten Schule Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen.
Danke der Spende von Jugend eine Welt konnte im Jahr 2016 ein Sichtschutz für eine afghanische Mädchenschule gebaut werden. Zuvor trauten sich die Schülerinnen nicht Sport im freien zu treiben.

Kultur und interkultureller Dialog:
In den Medien sieht man nur die schlechte Seite Afghanistans, weshalb viele ÖsterreicherInnen mit dem Land nur Mord, Terror, Drogen und Raub verbinden.
Herr Mir hatte sich zum Ziel gesetzt auch die schöne friedliche Seite Afghanistans zu präsentieren und so ein Verständnis für ein gemeinsames und friedliches Miteinander zu schaffen. In diesem Sinne veranstaltet er jedes Jahr kulturelle Feste an denen jeder, egal welcher Herkunft, Religion, Geschlecht, etc. teilnehmen kann.
Besonders Nennenswert ist hier das Naurozfest (pers. Neujahr) auch Frühlingsfest genannt. Seit der Gründung des Vereins wird das Frühlingsfest jedes Jahr gefeiert, welches durch die Taliban in
Afghanistan für verboten erklärt war. Zu Beginn hatten kaum ÖsterreicherInnen oder andere Nationalitäten an unseren Veranstaltungen teilgenommen. Nun aber sind wir erfreut, dass viele
Österreicher, Inder, Kurden, Türken und Perser unser Naurozfest besuchen.
Das Programm der Feste ist meistens vielfältig und um auch von den anderen Kulturen lernen zu können, werden auch Künstler aus anderen Nationen eingeladen, um den interkulturellen
Dialog zu fördern.
Einmal im Jahr, um den AfghanInnen die österreichische Kultur zu präsentieren und den Integrationswillen der Afghanen zu zeigen, veranstaltet Herr Mir eine Weihnachts- und Silvesterfeier.
Besonders nennenswert ist die Unterstützung und Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung Magistratsabteilung 7 der Stadt Wien.

Unterstützung des Friedensprozesses in Afghanistan
Er organisierte fünf große Friedenskonferenzen in den Jahren 1996, 1998, 2001, 2005 und 2014 in Wien, Hamburg und Rotterdam. Ziel der Konferenzen war es, die Afghanen, welche aufgrund der Diaspora auf der ganzen Welt verstreut waren, am Friedensprozess einzubinden. Auch sollte erörtert werden, wie der Wiederaufbau schneller und effektiver voranschreiten kann. Besonders wurde erörtert, welche Änderungen vorgenommen werden müssen, damit die afghanischen Jugendlichen nicht Flüchten und wie der Extremismus bekämpft werden kann. An den Konferenzen nahmen AfghanistanexpertInnen aus Europa und ranghohe afghanische Regierungsmitglieder teil.
Herr Mir organisiert, je nach Anlass, friedliche Demonstrationen in Wien, um den Unmut der Afghanen gegen Fundamentalisten, Terroristen aber auch Ungerechtigkeit in Afghanistan zum
Ausdruck zu bringen.

2005 veranstaltete Herr Mir in Wien eine große Konferenz unter dem Motto „Weg mit den Waffen“

2015 organisierte Herr Mir eine friedliche Demonstration gegen den Tod der Afghanin Frau Farkhonda, die in Kabul von einem Mob auf bestialische Weise gelyncht wurde, weil sie angeblich einen Koran verbrannt habe. Unsere Botschaft war klar, kein Mensch, egal welcher Religion sie angehört, hat solch einen Tod verdient und dass die Menschen in Afghanistan nicht das Recht auf
Selbstjustiz haben.

Zeitschriften
Neu eingewanderte AfghanInnen kennen nicht ihre Rechte in Österreich. Meistens bilden sie sich nicht weiter und suchen keine Aktivitäten, weil ihnen die wichtigen Informationen fehlen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken brachte Herr Mir im Jahr 2001 die erste afghanische Frauenzeitschrift in Europa namens „BANU“ heraus.

Ziel der Zeitschrift ist es die Frauen aufzuklären und für Aktivitäten zu interessieren. Die Zeitung hat ihre Abonnenten in ganz Europa. Themen der Zeitschrift sind Kultur, Medizin, Nachrichten, Kosmetik, Haushalt und Unterhaltung

Verdienste
1. In Kabul bekam der Obmann des Vereins Herr Mir Ghous Uddin von einem Vertreter des Präsidentenamtes einen Lobesurkunde, für seine kulturellen und sozialen Tätigkeiten sowohl im Ausland, als auch in Afghanistan.
2. Vom Bürgermeister Kabuls erhielt unser Obmann eine goldene Medaille für seine bisherigen Verdienste im kulturellen und sozialen Bereich
3. Vom Sportkomitee „Olympik Kabul“ und „Afghan-Europa Sportverein“ erhielt Herr Mir eine Medaille für seine sportlichen Tätigkeiten für Afghanen im Ausland
4. Vom ersten Landtagspräsidenten Herr Prof. Kopietz erhielt unser Verein den goldenen Rathausmann für seine kulturellen Verdienste in der Stadt Wien
5. Herr Mir Ghousuddin wird zum Peace Hero (Friedensheld) 2015 vom Friedensmuseum auserwählt.
6. 2018 erhielt Herr Mir von der afghanischen Kulturministerin eine Ehrenurkunde für außerordentliche Verdienste