30.06.2011 Informationstreffen afghanischer Mitbürger mit dem österreichischen Integrationsfond (ÖIF)

04.08.2011

Der ÖIF hat in Zusammenarbeit mit dem Obmann des Vereins „AKIS – Afghanische Kultur, Integration, Solidarität“ Herrn Ghousuddin Mir das erste Informationstreffen organisiert. In der Einführungsrede des Leiters Dr. Alexander Janda wurde darauf hingewiesen, dass der ÖIF eine sehr aktive Rolle spielen wird um die Punkte des „Nationalen Aktionsplan“ umzusetzen, und so den Migranten helfen wird sich in Österreich einzuleben, sich zu integrieren und im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten sich zu entwickeln und wohl zu fühlen.

Von österreichischer Seite ist es das Ziel aus Migranten vollwertige Staatsbürger zu machen, die einen positiven Beitrag für das Land Österreich leisten. Interessant war zu hören, dass man auf österreichischer Seite zur Einsicht gekommen ist in den letzten 50 Jahren, seit dem Migration in großen Rahmen stattfindet, zu wenig getan zu haben. Sicherlich ist Integration ein Prozess, der von Seiten der Migranten genauso gewollt sein muss, wie es das Gastland oder die Österreicher wollen. Das heißt, dass Integration ein zweiseitiger Prozess ist, der nicht nur viel Verständnis bedarf, sondern auch viel Wissen beider Seiten über den anderen erfordert.

Anschließend gab Herr Rafi Ahmadi, ein gebürtiger Afghane, der ein vorbildliches, ausgezeichnetes Deutsch spricht und Mitarbeiter des ÖIF ist, eine Präsentation der Leistungen und Hilfestellungen des ÖIF. Die präsentierten Punkte sollen hier erläutert werden.

Zielgruppe: Die Zielgruppe des ÖIF sind alle die in Österreich Asyl bekommen haben und diejenigen, deren Asylantrag abgelehnt wurden und trotzdem einen Aufenthalt in Österreich bekommen haben (subsidiar Schutzberechtigte). Des Weiteren hat der ÖIF die Aufgabe der andere Seite, nämlich der österreichischen Gesellschaft bei der Integration von Migranten zu helfen, sie für die Probleme der Migranten zu sensibilisieren und deren Position verstehen zu können.

Ziele: Die Ziele sind Migranten bei der Erlernung der deutschen Sprache zu helfen, ihnen zu helfen eine adäquaten berufliche Tätigkeit zu finden und sie so vorzubereiten, dass sie sich in die Gesellschaft Österreich integrieren zu können. Das österreichische Innenministerium hat „Nationalen Aktionsplan“ erstellt, an dessen Umsetzung das ÖIF eine wichtige Aufgabe hat (näheres ist auf der Homepage des ÖIF unter http://www.integrationsfonds.at/nap nachzulesen)

Individuelle Hilfe: Die Voraussetzung für eine Integration ist das Erlernen der deutschen Sprache. Vom ÖIF werden Deutschkurse vom ersten Grundwissen des Lesens und Schreibens bis zum Niveau A2 angeboten. Darüber hinaus gibt es auch Kurse für eine Berufsqualifikation auf A2 Niveau. Es werden auch Deutschkurse in den Vorstudienlehrgängen angeboten, die zur Vorbereitung einer Zulassung zum Studium an der einer Hochschule dienen.

Darüber hinaus hilft das ÖIF auch bei individuellen Schülern, um ihnen den Einstieg in ein Fach zu ermöglichen in Form von Lernbetreuung

Ein wichtiger Punkt der individuellen Hilfe sind finanzielle Unterstützung bei vielen Kursen und Kosten, die im Rahmen der beruflichen Integration auftreten, wie Kosten von Berufsausbildungskursen, Nostrifikationskosten, Kosten des Kurses für die Ausbildung zum Staplerführerschein, Übersetzungskosten wichtiger relevanter Dokumente, Schulgeld, und Fremdsprachenkurse, Unterstützung beim Gründen einer Firma

Ganz wichtig ist aber letztendlich die gesellschaftliche Integration. Der ÖIF übernimmt Kosten zur Teilnahme an schulischen Veranstaltungen, Schikursen, Förderkursen, Sprachferien und Mitgliedsbeiträge für öffentliche Sport und Kulturvereine.

Es gibt auch einen Integrationspreis für Sport, wo Preise von insgesamt 13000 € für Sportprojekte bekommen ausgeschrieben sind. Bis 14. Oktober 2011 können Schulen, NGOs, Vereine, Gemeinden sowie Privatpersonen Projekte einreichen. Die Gewinnerprojekte werden mit Geldpreisen für ihr Engagement belohnt. Details bei http://www.integrationsfonds.at/de/betreuung/sportpreis_2011/

Mentoring: Erfahrene Personen der Wirtschaft werden als Mentor (persönlicher Begleiter und Förderer) bei der Integration auf dem Arbeitsmarkt helfen. Das heißt sie helfen konkret Ziele zu formulieren, Ansuchen zu schreiben, Bewerbungsgespräche zu führen und zeigen die Möglichkeiten am Arbeitsmarkt auf, bzw. helfen bei der Suche nach all den notwendigen Informationen, die man haben muss um erfolgreich eine angemessene berufliche Tätigkeit zu finden. Das Projekt wird in Kooperation mit der Wirtschaftskammer (WKÖ) und dem Arbeitsmarktservice (AMS) in mehreren Bundesländern umgesetzt. Die Bewerbung kann ab 14. September im Büro des ÖIF eingereicht werden. Beim Treffen (persönlich mit einem Ausweis) mit dem Referenten im Büro des ÖIF werden die Wünsche entgegengenommen und dann wird vom ÖIF ein passender Mentor zugeteilt.

Stipendium zum Studium an einer österreichischen Universität oder Fachhochschule: Seit dem Jahre 2004 wir das Liese Prokop Stipendium 2 Mal jährlich mit monatlich 500€ vergeben. Eine Vergabekommission entscheidet wer ein Stipendium erhält.

Die Bewerbungsfrist ist vom 29. August bis zum 9. September. Die Voraussetzung sind die soziale Bedürftigkeit, Beginn des Studiums vor Vollendung des 30 Lebensjahres (beim Nachbelegen von Studienfächern im Rahmen einer Nostrifikation gibt es keine Altersgrenze). Insgesamt werden 30 Stipendien zu 500 Euro pro Monat vergeben. Die Stipendien laufen für fünf Monate (Oktober bis Februar). Interessierte können sich persönlich oder schriftlich (per Mail oder Fax) beim Integrationszentrum Wien bewerben.

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