Podiumsdiskussion: Keine Frieden ohne Frauen 

22.8.2020, 12:00 – 22:00 Uhr, VHS PAHO
1100 Wien, Per-Albin-Hanson-Siedlung Ost, Ada-Christen-Gasse 2B Sprache: Englisch

Teilnehmer*innen:
N.N.; Arbeiterkammer Wien
N.N.; MA 57
N.N., AKIS
N.N., Banu-Frauenzeitschrift, Europa
N.N., Banu-Frauenzeitschrift, Europa
2 Referent*innen aus Österreich
Moderation: VIDC Global Dialogue

Hintergrund
Die Podiumsdiskussion steht ganz  im Zeichen des 20. Jubiläums der UN-Resolution 1325. Diese fordert, Frauen auf der ganzen Welt gleichberechtigt in Friedensverhandlungen und den Wiederaufbau mit einzubeziehen. Denn Afghanistan ist ein besonders gebeuteltes Land: der Krieg mit den Taliban geht unverändert weiter, dazu kommt die wirtschaftliche Not, mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Armut. Dies Not wird durch Corona nochmal verstärkt: Der Virus befällt ein Land, das seine Bewohner*innen kaum schützen kann. Bis zum 2. Juli gab es 32.022 bestätigte Fälle von COVID-19 in Afghanistan, und bisher sind in Afghanistan offiziell 807 Menschen an Corona gestorben, die Dunkelziffer dürfte jedoch noch um einiges höher sein, wie afghanische Diaspora-Organisationen zu berichten wissen.
Besonders betroffen sind Frauen, die wiederum die Hauptlast bei der Betreuung der Kranken in Afghanistan leisten. Dennoch sind die Frauen bis heute nicht in die Friedensverhandlungen mit den Taliban eingebunden und auch sonst laufen sie Gefahr nicht gehört zu werden. Dabei haben Studien gezeigt, dass die Teilnahme von Frauen an Friedensverhandlungen die Nachhaltigkeit des Friedens erhöht. Trotzdem sind weltweit nur 4 % der Unterzeichner*innen von Friedensverträgen seit 1992 Frauen. Auch in Afghanistan fordern Aktivist*innen eine stärkere Partizipation von Frauen am derzeitigen Friedensprozess, um nachhaltigen Frieden und die Achtung von Frauenrechten zu garantieren.
Der aktuelle „EU Regional Action Plan“ zur UN-Resolution 1325 bezieht sich erstmals auch auf die Beteiligung, den Schutz und die Stärkung von Frauen aus Konfliktregionen, die nach Europa geflüchtet sind. Frauen aus Diaspora-Communities sollen stärker als Expert*innen für die Entwicklungen und die Friedensbestrebungen in ihren Herkunftsländern gesehen werden, aber auch in der gesellschaftlichen Teilhabe in Europa bestärkt werden. Eine Forderung, für die sich das VIDC gemeinsam mit AKIS und anderen Diaspora-Vereinen schon lange einsetzt.

 

20 Jahre Frauenzeitschrift „Banu“

Die Podiumsdiskussion ist Teil der Frauenkonferenz „20 Jahre Banu – Erstes unabhängiges afghanisches Frauenmagazin“, die von 12:30 – 22 Uhr am selben Ort stattfindet.
Banu ist ein Magazin für afghanische Frauen und Mädchen und wird seit 2000 in Österreich herausgegeben und in Europa und den USA vertrieben. Banu ist ein persisch-arabisches Wort und bedeutet „Frau“. Das inhaltliche Ziel ist Frauen Zugang zur Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in der neuen Heimat aufzuzeigen und sie über Gesetze aufzuklären. Die Zeitschrift wird in Dari, Paschtu und Deutsch geschrieben und befasst sich mit Problemstellungen der Frauen aus Afghanistan. Die Mädchen- und Frauenzeitschrift wird von 60 Redakteurinnen getragen, die Artikel zu allen Lebensbereichen in ihrer Muttersprache schreiben.

Kontakt:
AKIS: Mir Ghous Uddin, mir.ghousudden@chello.at, +43660 3545469
VIDC: Michael Fanizadeh, fanizadeh@vidc.org

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