Mein Name ist Farima Ghamash, …

27.04.2010

 

Mein Name ist Farima Ghamash, ich bin 18 Jahre alt und wurde am 16.September 1991 in Afghanistan (Kabul) geboren. Seit neun Jahren lebe ich nun in Österreich. Da ich aus meinem Leben schon immer etwas Gutes machen wollte, setzte ich mir große Ziele. Ich stieg von der Hauptschule in ein Gymnasium um, wo ich sehr ehrgeizig um meine Noten kämpfe. Nun stehe ich vor der Matura, welche ich in Juni 2010 abschließen werde. Für meine weitere Zukunft habe ich ein Medizinstudium vorgesehen. Wenn ich dieses Studium vollendet habe, möchte ich in Afghanistan als Ärztin arbeiten. Es würde mich nämlich glücklich machen, meinen Leuten, die viel Hilfe benötigen, zu helfen. Da meine Zeugnisse 2007, 2008 und 2009 ausgezeichnet waren, bekam ich jeweils ein Stipendium in der Höhe von etwa 1.000 Euro vom Stadtschulrat, die sehr hilfreich waren, denn durch dieses Geld habe ich die Möglichkeit meine Landsleute zu unterstützen. Es war mir eine Ehre meinem Land zu helfen. Durch diese Unterstützung könnten sie zum Beispiel eine Schule besuchen, studieren gehen oder auch arbeiten. Auch an Schulmaterialen würde es dann nicht mangeln. Wenn ich es erreiche meinen Landsleuten zu helfen, ist es für mich etwas Ehrenhaftes. Mir ist meine Muttersprache sehr wichtig. Das ist auch der Grund, weshalb ich eine afghanische Schule im Kulturverein besuchte, denn ich fühle mich meinem Land verbunden. Doch auch Österreich liebe ich. Obwohl ich es am Anfang mit der deutschen Sprache nicht gerade leicht hatte, verfolgte ich das Ziel, diese Sprache gut zu beherrschen. Erwähnen möchte ich auch, dass ich in der 8. Klasse im Gymnasium eine Fachbereichsarbeit schrieb. Mir wurde es angeboten, diese zu verfassen und ich nahm das Angebot an. Mein Thema war dabei: „Die Stellung der Frau im Islam“. Doch warum wählte ich dieses Thema? Ich möchte damit den Leuten zeigen, dass auch eine muslimische Frau ein normales Leben führt. Nur weil sie ein Kopftuch trägt, heißt es noch lange nicht, dass sie unterdrückt wird. Ich finde, man sollte jeden Menschen so akzeptieren, wie er ist. Ich habe mich entschlossen dieses Thema zu behandeln, da ich einerseits selbst eine muslimische Frau, genauer gesagt eine europäisch-muslimische Frau bin, die in der westlichen Freiheit aufgewachsen ist und diese Freiheit auch zu schätzen weiß, auch wenn in Europa die Lebensbedingungen der muslimischen Frauen nicht immer leicht waren und es noch immer in vielen Punkten auch hier Defizite gibt. Vor allem geht es mir besonders darum, dass der Leser eine andere Sicht der Dinge bekommt, denn seit dem 11. September ist die Welt aus den Fugen geraten, viele Leute haben ein schlechtes Bild über den Islam, man wird mit vielen Vorurteilen konfrontiert und meistens wird der Islam direkt mit dem Terrorismus in Verbindung gebracht, was dann natürlich zu gegenseitigem Hass führt, und mich zum Teil verletzt und traurig macht. Die Frau im Islam wird als ein unterdrücktes Geschöpf betrachtet wobei davon ausgegangen wird, dass es Gleichberechtigung im Islam nicht gibt. Um über diese Thematik urteilen zu können, ist Aufklärung angesagt, Aufklärung über die Rechte (aber auch Pflichten) der Frau, denn nur wer aufgeklärt ist, kann über solche Themen auch urteilen und mitreden.

 

Mein Ziel ist es, die Rolle der Frau im Islam darzustellen sowie die Rolle der Geschlechter tiefgründiger zu bearbeiten, indem ich die Rechte und Pflichten von Mann und Frau vergleiche. Auch werde ich versuchen folgenden, häufig gestellten Fragestellungen nachzugehen:

Was für eine Rolle spielt die Frau im Islam? Sind Mann und Frau gleichberechtigt? Warum tragen muslimische Frauen oft ein Kopftuch? Kann sich eine muslimische Frau scheiden lassen? Hat eine muslimische Frau ein Recht auf Berufsausübung? Darf eine muslimische Frau zur Heirat gezwungen werden?

 

Ich selbst bin auch ein Mitglied des afghanischen Kulturvereins, der Integration und Solidarität. Außerdem nehme ich an Veranstaltungen teil, welcher Herr Ghousuddin Mir, der Obmann des afghanischen Kulturvereins ermöglicht. Herr Ghousuddin Mir zeigt mir, dass unsere Kultur sehr verbindlich und schön sein kann, wie unsere Feste zum Beispiel. Mit diesem Bericht möchte ich euch mitgeben, dass ihr nicht allein seid! Ich möchte meine Fachbereichsarbeit mit der Hilfe von Herr Ghousuddin Mir veröffentlichen und wenn möglich, auch einige Exemplare verkaufen, um das Geld nach Afghanistan zu schicken, um dort den Armen helfen zu können.

DANKE für eure Hilfe.
Zum Schluss möchte ich mich noch ausdrücklich bei Herrn Ghousuddin Mir für seine aktive Hilfe für die Menschen in Afghanistan und für seine Unterstützung von Menschen aus Afghanistan in Österreichbedanke

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AKIS Konferenz „Die Situation afghanischer Frauen in Österreich und Afghanistan“