Frauenzeitschrift Banu

 

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Der Verein AKIS, Afghanische Kultur, Integration, Solidarität ist stets bemüht Migrantinnen und Migranten in der neuen Heimat zu helfen, sich gut zurecht zu finden und bestmöglich zu integrieren.Aus diesem Grund entstand im Jahre 2000 die Idee, eine Frauenzeitschrift für Afghaninnen herauszubringen.
Da Afghanistan ein strikt patriarchalischer Staat mit unfairen kulturellen Geboten Frauen gegenüber ist, die keineswegs mit Werten vereinbart werden können, welche als gerecht angesehen werden, haben wir es zu unserer Mission gemacht, Frauen über ihre Möglichkeiten und ihr Recht in einem Rechtstaat aufzuklären und sie für Ausbildungen, Arbeit, Integration und Sport zu ermutigen.
1. Zur Idee von Banu.
1.1 Die Idee und die Anfänge.
Banu ist ein Magazin für afghanische Frauen und Mädchen und wird seit 2000 in Europa und den USA vertrieben. Banu ist ein Persisch-arabisches Wort und bedeutet zu Deutsch Frau in einem gehobenen Sinn und vermittelt so auch die Wertigkeit der Frau in unserer Gesellschaft.
Das inhaltliche Ziel ist Frauen Zugang zur Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in der neuen Heimat aufzuzeigen und sie über Gesetze aufzuklären. Die Zeitschrift ist in Farsi geschrieben und erklärt so die ersten Schritte der Integration in ihrer Muttersprache.
Herr Mir Ghousuddin ist Gründer und Obmann des Vereins AKIS, Afghanische Kultur, Integration und Solidarität in Österreich. Für diesen Verein ist Banu ein wichtiges sozialpolitisches Kommunikationsinstrument. Es erfasst die Problemstellungen der Frauen aus Afghanistan. Mit der Beschreibung von kulturellen Events hat Banu auch eine kulturpolitische Aufgabe. Die thematische Gestaltung der Zeitschrift ist beispielgebend und von großer Bedeutung.
 
1.2 Selbstbestimmt in Wien: Banus Hauptschauplatz.
Die Intention ist, das Selbstbewusstsein und die Lebenstüchtigkeit afghanischer Frauen und Mädchen zu stärken. Zentrum der Auseinandersetzung mit diesen Lebensrealitäten bildet Wien, der Sitz des Vereins für Afghanische Kultur, Integration und Solidarität in Österreich der Banu-Redaktion ist.
Das Hauptaugenmerk der Redakteurinnen von Banu liegt dabei auf der Förderung der Eigenständigkeit von Frauen und Mädchen innerhalb ihrer Möglichkeiten.
 
1.3 Menschen für Banu, bei Banu.
Die Mädchen- und Frauenzeitschrift wird von 60 Redakteurinnen getragen, die Artikel zu allen Lebensbereichen in ihrer Muttersprache schreiben. Die Chefredakteurin von Banu lebt in den Niederlanden. Mir Ghousuddin zeichnet in seiner Funktion als Vorstand des Vereins für Afghanische Kultur, Integration und Solidarität in und zu Österreich, für Koordination, Vertrieb und Finanzierung.
 
1.4 Finanzierung.
Die Zeitschrift wird wegen der begrenzten finanziellen Mittel von bis zu 400 Exemplaren aufgelegt. Die Produktionskosten einer Zeitschrift (Layout, Redaktion, Material und Druck) sind ca. 9 € pro Stück, also in Summe 3000 bis 3800 €. Innerhalb Österreichs wird Banu zum Preis 5 €/Stück verkauft. Um aber vor allem ärmere Frauen, Mädchen und besonders Flüchtlinge zu erreichen wird sie meist gratis abgegeben. Es ergibt sich dadurch ein Defizit von ca. 2000 bis 2500 € pro Auflage
Die Zeitschrift wird auch in andere Länder Europas und USA versandt. Die anfallenden Versandkosten tragen die Abonnentinnen selbst.
2. Themen.
 
2.1 Die Rechtslage für Frauen in Österreich
Das Leben der Frauen in Afghanistan ist, aufgrund einer stark patriarchalisch geprägten Gesellschaft, nicht selbstbestimmt. Das für Frauen aus Afghanistan am meisten bewegende Thema ist ihre Rechtslage in der neuen Heimat und den vielen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Banu vermittelt in ihrer Muttersprache Frauen ihre neuen Möglichkeiten und macht klar, dass sie sich Wege zur finanziellen Unabhängigkeit erarbeiten können.
 
2.2. Gesundheit und frauenspezifische Fragen
Durch ihre mangelhaften Sprachkenntnisse finden sich Frauen Gesundheitssystem nur schwer zurecht. Banu vermittelt Frauen Informationen zu spezifischen Gesundheitsthemen, wie zum Beispiel der Brustkrebsvorsorge, Antikonzeptiva, Hygiene, etc. Sie werden dadurch nicht nur informiert, sondern auch ermutigt zur ihren individuellen Ansprüchen, aber auch Recht auf Gesundheitsversorgung zu stehen.
 
2.3. Bildung & Integration
Banu ermutigt Frauen, sich zu Sprachkursen und Schulausbildung anzumelden und unterstreicht die Notwendigkeit, dass Frauen auch Teil an der Gesellschaft nehmen.
 
2.4. Gedichte – in der afghanischen Kultur ein gängiges Mittel zur Thematisierung aller, auch innerfamiliärer Probleme und Gewalt
In Gedichtform nähern sich die Autorinnen von Banu dem heiklen Thema von innerfamiliärer Gewalt an. An dieser Stelle sei auf ein Gedicht verwiesen, das die Migration als eine Wandlung vom Traum zum Albtraum beschreibt: Eine junge Afghanin war ihrem frisch vermählten Ehemann nach Österreich gefolgt, der sich als im Westen erfolgreicher Geschäftsmann darstellte. – In Österreich angekommen, zeigte sich, dass der Ehemann arbeitslos und gewaltbereit war. Eine Scheidung als Lösung würde aber die Familie in Afghanistan nicht akzeptieren.
 
2.5. Schlichtungsstelle und Betreuung
Banu informiert und vermittelt Links zu öffentlichen Einrichtungen wie Frauennotruf und Frauenhäusern. Es werden auch Beispiele und Fakten über diese Einrichtungen kommuniziert
 
2.6. Beauty & Fitness
Die meisten Afghaninnen haben nie Schwimmen und selten Radfahren gelernt. Neben Sport- und Freizeitangeboten informiert die Redaktion von Banu auch über diese Möglichkeiten.

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