Meine Reise nach Kabul am 07.09.215

Am ersten Tag der Ankunft war Herr Mir damit beschäftigt für unsere Projekte
einzukaufen und beauftragte sein Team in der Zwischenzeit alles für die
Wasserpumpe zu organisieren. Leider wurden die Preise in Kabul durch NGOs
und andere Organisationen in die Höhe getrieben und es fiel uns sehr schwer
einen leistbaren Preis zu erzielen. Zum Glück schafften wir es, im Chaos von
Kabul, alles einzukaufen und waren bereit für unser Projekt.
Am darauffolgenden Tag waren wir in der Mädchenschule Bibi Sangari Sarwari.
Kurze Info zu der Schule: Der Afghanische Kulturverein AKIS, Afghanische
Kultur, Integration, Solidarität, unterstützt diese Schule jedes Jahr. Die
Schule wird besucht von ungefähr 5.000 Schülerinnen. Da nicht genug Klassen
vorhanden sind, wird zu drei Zeiten unterrichtet. Leider wird die Schule,
nicht so wie es in Europa üblich ist, von der Regierung unterstützt. Die
Klassenräume sind voll, sodass zu drei verschiedenen Zeiten und sogar in
Zelten unterrichtet werden muss. Das größte Problem ist jedoch der
Wassermangel. Es gibt kein Zugang zu sauberem Trinkwasser und erschwert
Zugang zu schmutzigem Wasser. Die reichen Kinder nehmen Wasser mit von zu
Hause in Plastikflaschen. Die Armen Kinder, die sich die PET Flaschen nicht
leisten können, verbringen den Unterricht ohne zu trinken. Sogar die Blätter
der Bäume waren schon gelb geworden, da nicht genug Wasser vorhanden war um
diese zu bewässern.
Unser Verein hatte bereits der Schule geholfen, Klassenräume und Zelte zu
beschaffen und Waisenkindern mit Geld- und Sachspenden den Unterricht zu
erleichtern, jedoch war es unser größtes Ziel den Zugang zu sauberem
Trinkwasser zu ermöglichen. Allerdings sind die Preise in Kabul, wie oben
erwähnt, ziemlich in die Höhe getrieben, weshalb es uns bisher noch nicht
gelungen war.
Dieses Jahr hat es zum Glück funktioniert. Dank der Unterstützung von
„Jugend eine Welt“ konnten wir endlich im Jahre 2015 eine Wasserpumpe kaufen
und montieren. Das strahlen der Gesichter der Kinder war nicht zu
verstecken. Herr Mir konnte sich vor Danksagungen kaum retten. Viele Kinder
sagten, dass ihnen das Lernen nun leichter fallen wird, besonders an heißen
Sommertagen, wenn sie in den Pausen genug trinken können.
Anschließend hat Herr Mir noch einen 1.000 Liter großen Boiler besorgt,
damit die Kinder in den Pausen keine Zeit mit dem Pumpen von Wasser
verlieren, sondern genug trinken und sich für den Unterricht vorbereiten
können.
Vor dem Unterricht ist es üblich an der Schule, dass die Schülerinnen ein
Gebet für einen gesegneten Unterrichtstag aufsagen. Nachdem die Wasserpumpe
montiert war, wurde am nächsten Tag für Herrn Mir Ghousuddin und Jugend eine
Welt ein Gebet als Dank aufgesagt.
Nachdem unser primäres Ziel erledigt war, konnte Herr Mir sich unserem
alljährlichen Projekt widmen, nämlich armen Waisenkindern mit
(Schul-)Kleidung und Schulmaterialien auszustatten, um ihnen das Schuljahr
so angenehm wie möglich zu gestalten. Dieses Jahr reichten unsere Mittel um
60 armen Waisenkindern zu helfen.
Alles in Allem war es eine zufriedenstellende Reise. Herr Mir konnte, dank
Jugend eine Welt und seinem Team in Kabul, ein langersehntes Ziel erreichen.
Neben Unterstützung der Schule und armen Waisenkindern half Herr Mir auch
noch Zuckerkranken Menschen durch die Spende von Blutzuckermessgeräten und
Medizin, ihr Leiden etwas zu mindern.
Am Ende seiner Reise sind zwei arme Kinder Hamed und Zinat weinend zu ihm
gekommen und haben mitgeteilt, dass ihr Vater arbeitslos und ihre Mutter
krank ist. Sie sind verzweifelt und können sich nicht im Unterricht
konzentrieren, da ihre 4 anderen Geschwister hungern und sie mit den
Gedanken spielen die Schule abzubrechen und arbeiten zu gehen. Da ihnen aber
das Lernen gefällt und sie eine gute Zukunft haben möchten, fragten sie
Herrn Mir, ob er ihre Wörter an Menschen in Europa weitergeben kann, die
bereit wären ihnen zu helfen und haben ihm ihre Kontaktdaten gegeben.

 

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